Die größten Irrtümer zur Abfalltrennung, Teil 1
Heute räumen wir ordentlich auf – mit den größten Irrtümern zur Abfalltrennung. Der 2. Teil erscheint im nächsten Monat.
1) „Ab in die Tonne und weg mit dem Dreck.“
Das war einmal – denn bis vor einiger Zeit erkannten Gesellschaft und Politik noch nicht, dass unschätzbar hohe Wert auf Deponien wanderten oder in den Müllverbrennungsanlagen vernichtet wurden. Heute ist der größte Teil des „Mülls“ ein sehr begehrter Wertstoff. Er wird gewonnen und nachhaltig verwertet und wieder gewonnen und verwertet und wieder gewonnen … Klare Sache, warum das ganze „Kreislaufwirtschaft“ heißt. Apropos Gewinn: Weil die Wertstoffe nicht mehr sinnlos vergeudet werden, freuen sich sowohl Umwelt als auch Geldbeutel.
2) „Abfalltrennung macht viel Arbeit und bringt wenig.“
Abfalltrennung bringt sogar eine ganze Menge: Denn es bedeutet weniger Restmüll und viel mehr Wertstoffe. Das wiederum heißt sinkende Entsorgungskosten und höhere Erlöse aus dem Verkauf der Wertstoffe. Noch weiter gedacht: Die aufbereiteten Wertstoffe sparen kostbare natürliche Rohstoffe. Und mal ehrlich: Einen Joghurtbecher in den Abfallsammler mit einem gelben Deckel zu werfen und nicht in den Sammler mit dem schwarzen Deckel, macht nicht wirklich viel Arbeit.
3) „Recycling und Abfalltrennung haben mit Klimaschutz nichts zu tun.“
Von wegen: Die getrennte Erfassung der Wertstoffe macht ein stoffliches Recycling möglich und spart somit erhebliche Mengen an neuen Rohstoffen ein. Das gilt zum Beispiel für Papier, Glas und Metall – die haben darum im Restmüll nichts zu suchen. Die Einsparung von Ressourcen und Energie führt in der Summe zu unglaublich hohen CO2-Reduzierungen von jährlich mehreren Millionen Tonnen – und das ist gut fürs Klima.
4) „Abfalltrennung ist Blödsinn, weil sowieso alles zusammengeschüttet und verbrannt wird.“
Getrennter Abfall wird natürlich auch getrennt verwertet. Das liefert hochwertige Rohstoffe für die Wirtschaft und schützt Umwelt und Klima. Deshalb hat die stoffliche Verwertung, also das Recycling immer Vorrang vorm Verbrennen. Plastik wird wieder Plastik. Papier wird wieder Papier. Glas wird wieder Glas. Metall wird wieder – genau, Metall. Und sogar Restmüll kann verwertet werden – zwar nicht stofflich, dafür aber thermisch. Denn das Verbrennen erzeugt Wärme oder Strom.